Die Mädels

 

* Anatomie

Weibchen sind deutlich kleiner als Böcke.
Sie liegen ausgewachsen im Gewicht bei ca. 200 - 400g sofern nicht verfettet.
Das Fell ist weicher als bei Jungs.
Sie haben keine so deutlich sichtbaren Geschlechtsteile wie die Herren aber die 12 Zitzen könnte man mit etwas Suchen finden.
Achtung bei deutlich sichtbaren Zitzen! Das Tier könnte trächtig sein oder vor kurzem Welpen bekommen haben! Besser sicherheitshalber einen Tierarzt aufsuchen!
 
 
* Verhalten

Weibchen sind die typischen Hausfrauen. Sie brauchen immer was zu tun. Sie haben einen recht starken Nestbautrieb der sie dazu motiviert gerne mal Dinge an zu nagen.
Sie werden alle 3-4 Tage für bis zu 15 Stunden rattig. In dieser Zeit können die Mädels sich auch gegenseitig "befriedigen". Die Rattigkeit zeigt sich durch schnelles Ohrenwackeln (vibrieren), Hasen ähnliches Hoppeln, ein geweitetes Vaginalloch, Rücken durchbiegen und die Tatsache, dass das Tier deutlich mutiger ist, neue Wege im Auslauf zu finden. Vielleicht lässt sich ja ein Bräutigam finden...
Abgesehen von diesem recht hormongesteuerten Verhalten sind Weibchen generell sehr viel aktiver als Jungs. Sie eignen sich sehr gut für Parcours und Klickertraining.
Angenehm ist die Tatsache, dass Weibchen durchaus Stubenrein werden können und Klos sehr gut annehmen.
Ihr Sozialverhalten ist sehr gut ausgeprägt jedoch deutlich anders ausgeführt als bei den Jungs. Weibchen sind eher zickig und verletzten daher weniger. Sie arbeiten weniger mit Kraft dafür mehr mit Stress und Zickigkeit.
Auch Weibchen können schmusen. Aber erst, wenn sie sich ausgetobt haben und zur Ruhe kommen. Sie sind also sehr zeit- und beschäftigungsintensiv in der Haltung.
 
 
* Überwiegend geschlechterbezogene Krankheiten
 
- Gebärmutterentzündung
Äußert sich zunächst kaum merklich durch mehr Ausfluss den die Tiere aus Reinlichkeitsgründen schnell entfernen. Lediglich das häufige Putzen des Vaginalgeruchs könnte ein Hinweis sein. Auch wird die Rattigkeit oft unregelmäßig.
Leichte Entzündungen können auch von allein wieder verschwinden aber meistens kommt es immer wieder. Und irgendwann auch schlimmer.
Ein deutliches Anzeichen ist blutiger ioder eitriger Ausfluss der zumeist auch die Unterseite des Schwanzes einfärbt. Bei einer solchen Intensität riecht das Tier auch deutlich streng unten herum, stellt das Fell als Zeichen von Unwohlsein auf und wird träger. Es tut sehr stark weh. Darum ist es allerhöchste Zeit zum Tierarzt zu gehen! Der Zustand könnte bereits lebensbedrohlich sein!
Hochdosiertes Antibiotikum, Schmerzmittel und Päppelnahrung können das Tier evtl. retten. Leider kommen Gebärmutterentzündungen sehr häufig wieder.
Eine Kastration ist als endgültige Behandlungsmöglichkeit zwar kostenintensiv und durch das Narkoserisiko riskant aber eben eine endgültige Heilungsart.
 
 
- Gesäugetumore
Ab ca. 1,5 Jahren können Weibchen recht schnellwachsene Gesäugetumore bekommen. Leider ist dies durch den sehr stark schwankenden Östrogenspiegel eine recht häufige und weibchentypische Erkrankung.
Sehr häufig sind diese Knubbel gutartig und sehr gut operabel. Je früher man diese Knubbel entfernen lässt, desto unkomplizierter ist der Eingriff.
Große Tumore kann man ebenfalls entfernen lassen jedoch schwächen große Tumore den Körper und mindern die Erfolgschance.
Ist Euer Tier bereits über 2 Jahre und noch top fit, lohnen sich solche OPs häufig noch aber sollte Euer Tier bereits altersschwach sein, so ist eine OP zumeist nicht mehr lohnenswert...
Behandlungen mit Tarantular und anderen hemmenden Mitteln haben meinem Wissenstand nach noch keine Besserung erzielt.
 
 
- Rasieren
Eine psychische Erkrankung als Zeichen von starkem Stress oder Unterforderung.
Äußert sich zumeist durch kahle Vorderbeine oder "Glatzen" im Pelz (Fellvaritionen ausgenommen)
Achtuing: Bitte behandelt bei einem solchen Verdacht zunächst einmal prophylaktisch gegen Parasiten und lasst auf Hautpilz testen denn diese beiden Erkrankungen teilen sich einige Symptome!
Weibchen sind häufig agile und aufgeweckte Tiere. Bei plötzlich auftretender starken Langeweile oder plötzlichem Stressvorkommen können sie ihre Aggressionen nicht mehr ausleben und setzen sie evtl. in Zwangsverhalten um. Meistens indem sie andere Rudelmitglieder zwangsputzen oder sich selber kahl putzen. Das Zwangsputzen anderer Rudelmitglieder kann jedoch auch auf andere Unstimmigkeiten hindeuten, weshalb ich hier nur auf das eigene Rasieren eingehen möchte.
Es ist vergleichbar mit "Nägel kauen" beim Menschen.
Leider gewöhnen die Tiere es sich schnell an und selten wieder ab. Selbst wenn wir den Grund für dieses Verhalten finden und ausschalten sollten, kann es sein, dass die Angewohnheit bleibt. Eine "Heilung" dieses Zwangsverhaltens ist bis jetzt nicht belegbar bekannt. Aber man kann gegen arbeiten.
Wenn Langeweile der Grund ist eben viel Beschäftigen und Ablenken.
Wenn Stress der Grund ist, diesen möglichst mindern.